Die Frohlix

Die praenatale Phase: 1981 bis 16.8.1985

Eigentlich begann alles schon ein paar Jahre früher...
deshalb startet die Frohlix-Geschichte bereits im Jahr 1981.

Um 1981

Auf dem Bolzplatz an der Römerquelle in Mainz-Finthen lernen sich Wolfgang, Holger und Klaus kennen. Und bald schon sind die ersten Punkrockscheiben im Umlauf. Erreichbare Konzerte spielen meist nur regionale Bands wie die Strassenjungs und lokale Gruppen wie die Schülerband Toilers. Auch ein wichtiges Ereignis: Der Sex Pistols-Film „The Great Rock’n Roll Swindle“, mit echten Punks im Kino, die Pogo tanzen und Ratten auf den Schultern tragen. Danach fahren die Buben „Anarchy for the UK“ grölend nach Hause.

1982

Die Bolzplatzkids beschließen, eine Punkband zu gründen. Wolfgang lernt Schlagzeug, Holger kann schon etwas E-Gitarre, Klaus bekommt einen gebrauchten Bass von seinen Eltern gekauft. Die Band heißt DAK, das steht für „Die alten Kutscher“ und lehnt sich an das damalige Lieblingsbier der Knaben an (weiteres einschneidendes Erlebnis: Der Alkohol wurde entdeckt und hat sich zu einem entscheidenden Element der Freizeitgestaltung entwickelt).

1983

DAK proben ziemlich regelmäßig, im Sommer steht dann das erste und einzige Konzert an. In der Baracke der evangelischen Kirchengemeinde Mainz-Finthen (unweit jenes bereits erwähnten Bolzplatzes) spielen die Jungs ein Set aus eigenen Songs und Coverversionen von UK Subs, Tote Hosen und Toxoplasma. Wolfgang muss mit seiner Familie nach den Ferien nach Münster ziehen, von der Abschiedsparty der Eltern haben DAK diverse Fässer Bier abgezweigt, die den Fans als Freibier offeriert werden. Mangels Hammer werden die Zapfhähne mit einem metallenen Kruzifix aus dem Sortiment der Gemeinde in die Fässer getrieben. Die Zuschauer sind ziemlich begeistert und schwer betrunken, am auffälligsten Christoph und Carsti, doch dazu später mehr.

1984

Holger und Wolfgang werden 18 und machen den Führerschein. Klaus ist mittlerweile nach Neuwied gezogen, das, grobgeographisch betrachtet, zwischen Mainz und Münster liegt. Die drei beginnen wieder, in Neuwied zu proben, allerdings ohne DAK-Sänger Markus, der sowieso immer nur sporadisch dabei war.

1985

Die Pläne, eine neue Band zu gründen, konkretisieren sich immer mehr. Noch vor der ersten gemeinsamen Probe lernen Klaus und Holger bei einem Serious Drinking Konzert in Rohrbach in der Toten Hose einen Kerl names Bernd Thomas kennen, der ein Punkfestival im August organisiert, und die Frohlix frei von der Leber weg direkt dafür engagiert. Den Gesangspart übernehmen nunmehr Christoph und Carsti, die beiden auffälligsten Gestalten beim DAK-Konzert. In den Sommerferien wird ein Programm von 18 Stücken eingeprobt. Drei Wochen lang quälen sich die Jungs durch eine Falltür in der Mainzer Altstadt in einen Probekeller. Darüber ist eine Schneiderwerkstatt, der italienische Couteur dreht täglich ab und springt auf der verschlossenen Falltür herum, doch keine Chance: Die Frohlix sind nicht mehr aufzuhalten. Am Ende der Probewochen stößt noch Uli dazu, ein Freund von Wolfgang aus Münster. Er kann sich die geballte Faust in den Mund schieben (und nur dann ist auch mal Ruh) und ziemlich genial Trompete spielen. Uli wird in die Band aufgenommen, dann fahren alle zusammen nach Jugoslawien in den Urlaub.

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