18. Friedberg, Bürgerhaus, 7.3.1987
mit Rudolfs Rache, Die Abstürzenden Brieftauben
Juri Slavik, ein Schwabe aus dem Dunstkreis der sehr lebhaften Szene rund um Stuttgart, wird aufgrund eines Umzuges seiner Familie in den tiefsten Taunus in das verschlafene Örtchen Friedberg ins Exil verfrachtet. Auch hier nicht faul, rennt Juri direkt zum Bürgermeister und bekundet sein Interesse, in seiner neuen Heimatgemeinde aktiv zu sein. Er möchte Musikveranstaltungen für Jugendliche organisieren. Eine nähere Darlegung, um welche Art von Veranstaltungen es sich dabei handeln soll, erfolgt nicht. Juri kommt seinem ebenso ahnungs- wie arglosen Bürgermeister aber insoweit entgegen, als er nicht direkt ein Konzert mit Exploited, GBH und Discharge organisiert, sondern zunächst, quasi zur Eingewöhnung, Rudolfs Rache, Die Abstürzenden Brieftauben und unsereiner im Bürgerhaus von Friedberg zum Tanze aufspielen lässt. Das Konzert mit den Engländern oder wesensgleichen Landsmännern sollte dann als zweites folgen.
Mit äußerstem Befremden und völligem Unverständnis nehmen die Bürger des friedlichen Ortes Friedberg allerdings bereits die erste Veranstaltung des neuen Mitbürgers Juri auf. So bunt war Friedberg zwar noch nie, aber aufgrund diversen Glasbruches und nackter Angst in der Gemeinde darf der liebe Juri nach diesem Konzert nie wieder Veranstaltungen in seinem Exil durchführen. Schade.

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